Der Hebeturm des Ruhrort-Homberger Eisenbahntrajektes

Da ein Brückenbau vor allem aus militärstrategischen Gründen nicht realisierbar war, fassten die Cöln-Mindener- und die Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn 1847 den Entschluss, hier zwischen Homberg und Ruhrort ein Trajekt, eine Fähre für Eisenbahnwagen, einzurichten.

 

Die 1852 fertiggestellte Anlage bedeutete einen großen Fortschritt für den Güterverkehr über den Rhein, schon bald wurden monatlich bis zu 700 Waggons trajektiert.

 

Wegen der Schwierigkeiten bei Hochwasser ersetzte man 1856 die geneigte Ebene durch eine hydraulische senkrechte Wagenhebevorrichtung nach englischem Vorbild. Durch sie war es möglich, auf einer Plattform bis zu 35 Tonnen um 27 Fuß zu heben und zu senken. An jedem der beiden Hafenbecken wurde ein Turm in massivem Mauerwerk errichtet, der die Hebebühne aufnahm, über die die Waggons auf Deck einer ebenfalls mit Schienen belegten Dampffähre geschoben werden konnten.
Die Trajektanstalt hat bisweilen bis zu 200 Waggons täglich transportiert, bis sie schließlich durch den Bau der Rheinbrücken ihre Bedeutung verlor und 1907 stillgelegt wurde. Der Turm auf der Ruhrorter Seite wurde 1971 abgerissen, sein Homberger Pendant zeitweilig als Jugendherberge genutzt.

Der Hebeturm im 19. Jahrhundert
Der Hebeturm im 19. Jahrhundert
Der Hebeturm im 19. Jahrhundert

Cortevaix um 1920

La Place ca 1920